My new Home - Wilderland

Am nächsten Morgen (20.5) traf ich noch eine Kanadierin aus Quebec mit der ich mich nett unterhielt, packte meine restlichen Sachen, nahm eine heiße Dusche und machte mich auf den Weg raus aus dem Dörfchen. Hahei ist ein sehr verschlafener Ort, wir hatten aber schönen Sonnenschein, so dass das Warten angenehm war für meinen ersten Ride zum Main Highway. Ein netter Kiwi nahm mich für das kurze Stück mit, damit ich aus dem Dorf rauskam! Von dort aus wartete ich nicht lange bis mich ein neuseeländisches Pärchen mitnahm, die ihr Boot nach Whitianga bringen wollten - wo ich hin musste. Sie brachten mich noch weiter auf dem Highway bis ich dann am Straßenrand bemerkte, dass ich die falsche Richtung fuhr, da ich in den Süden Whitianga zu meinem Wwoofingplatz musste haha. Also gings zurück auf die andere Seite und beim laufen zum nächsten Kreisverkehr, nahm mich ein Truckfahrer mit dort hin und konnte mir auch die richtige Richtung geben. Am Kreisverkehr nahm mich dann der letzte Kiwi mit, ein Buisnessman auf dem Weg nach Auckland. Er brachte mich glücklicherweise sogar bis nach Wilderland, was sonst ein Walk von mindestens 4km Up-/Downhill gewesen wäre. Es war ganz witzig von einem Mann im Hemd und schwarzem Wagen ausgesetzt zu werden, an einem Platz wo alles recycelt wird, Wwoofer am bauen waren, alte Vans rumstanden und kleine Häuschen. Für ihn wahrscheinlich sehr suspekt haha. 
Mich begrüßten alle schon beim Arbeiten und eine Mutter mit Neugeborenem auf dem Arm zeigte mir alles. 
Wir haben ein Community-Haus mit einer Gemeinschaftsküche, Wohnzimmer, 'Library' und Strom! Das Grundstück um uns herum ist riesig und größtenteils mit Orchards, Gärten, 6 Mini-Häuschen, Tippis, Hängematten, Werkzeugschuppen, Komposttoiletten, Lagerräumen und alles was ein gemeinschaftliches Wohnen eben braucht! 
Ich kam genau zur richtigen Zeit an, denn es war Lunch-Time! Jeden Tag hat ein Freiwilliger die Aufgabe für alle zu Kochen, währendessen alle andere Jobs machen müssen. Es gab also leckeres Mittagessen mit Reis, Gemüse, Salat und Linsen - hat mich ein bisschen an das vegane Essen von unserem Chefkoch in Upper Hutt erinnert! Danach lernte ich alle ein bisschen kennen, entspannte ein wenig und ging dann zum Yoga, welches von Rose einer Australierin angeboten wurde. Sie hat es wunderschön geleitet, wir machten das sogenannte Vinyasa Yoga und waren um die 8 Leute in einem Kreis. Wir begannen mit einer kleinen Entspannungsphase und steigerten uns bis zu anstrengenden Figuren, bei denen man mal wieder richtig seine Muskeln spüren konnte! Gestrecht wurde auch und der Körper aufgewärmt. Am Boden wieder angekommen, machten wir weitere Dehnungen und dann eine kleine Meditation. Rose ging herum und gab uns kleine Massagen als Entspannung und endete die Meditation mit ruhigem Gesang. Als letztes saßen wir mit Händen aneinander in einem Kreis und sangen zusammen 'Om' um die Vibrationen zu erwecken! Alle haben sich danach befreit gefühlt, vorallem für die, die am Tag arbeiten mussten! 
Wir gingen zurück und jeder machte sich Abendessen und unterhielt sich. Ich traf dann auch Josh, den Anleiter und wurde glücklicherweise in ein Haus und nicht in einen Van geleitet. Wir sind nur drei Deutsche hier, ein paar Israelis, Franzosen, Italiener, Kiwis, Australier, Amerikaner und Holländer (Wir sind um die 15-20 Leute hier). Mit drei Diesen wohne ich in einem kleinen Häuschen im 'Bush'. Ich hab eine gemütliche Matratze und einen riesen Traumfänger über unserem Bettlager! Man konnte ganz viele Sterne in der Nacht sehen, weil wir weiter von der Stadt entfernt sind. 

Man wacht mit dem Sonnenaufgang auf und kann direkt von mir aufs Wasser schauen, weil wir auf einem Berg wohnen. Wir mussten also alle um 8Uhr aufstehen (21.5), da wir morgens immer ein Meeting haben mit gekochtem Frühstück für alle und der Aufgabenverteilung! Ich wollte an dem Tag labelisieren. Andere Aufgaben waren Gartenarbeit, Holz kloppen, Van's putzen, Marmelade kochen, alles mögliche. 
Wir machten also Logos auf Honigpötte und Marmeladen die in unserem Wilderland-Shop unten am Highway verkauft werden! Montag bis Freitag wird jeden Tag mindestens 4 Stunden gearbeitet mit Ausnahmen an anderen Tagen. Als wir dann fertig waren war Lunch schon vorbereitet. Bevor wir essen machen wir einen Händekreis und bedanken uns bei allen für die Arbeit, für's Kochen usw. Dann wird gemeinsam gegessen. Normalerweise hat man nach dem Mittagessen Free Time, aber weil Donnerstag war, war Putztag! Ich machte eine kleine Gitarrenpause in meinem Haus und die Betten ordentlich und um 15.30 Uhr ging es weiter und jeder wurde wieder in Gruppen aufgeteilt. Ich räumte mit fünf Anderen den Laundry-Bereich auf und unseren kleinen OP-Shop (Secondhand-Shop), von dem man sich Kleidung nehmen kann, spenden darf oder auch nur Ausleihen für's Arbeiten. Wir sortierten alles und putzten, organisierten den Geräteschuppen, halfen noch oben im Community-Raum und hatten dann zum Schluss noch ein Gemeinschafts-Dinner um den Tag abzuschließen! Ich war ziemlich müde vom ersten langen Arbeitstag und ging schnell ins Bettchen. 

Am nächsten Morgen (22.5) gab es also wieder ein Meeting mit gekochten Haferflocken wie immer. Diesmal teilte ich mich für's Harvesting ein, also Früchte & Gemüse ernten! Zusammen mit Effie, Josh, Schakke fuhren wir runter zum Apple-Orchard. Wir beiden Mädels standen hinten durch das Dachfenster und konnten über das ganze wunderschöne Land schauen, mussten manchmal einen paar Stöcken ausweichen haha. Angekommen machten wir uns mit Bauchtaschen auf zu den Apfelbäumen. Die Äpfel wurden aufgeteilt in: verkaufen, trocknen, pressen und Kompost. Manche mussten runtergeschüttelt werden, Andere konnte man pflücken. Wir bekamen irgendwann noch Unterstützung von zwei Longtermern. Nach den Äpfeln musste alles zurück ins Auto und es war eine abenteuerlich Fahrt zurück! Drei Leute hinten zwischen Kisten, ein Mädchen auf meinen Beinen vorne und eine huckelige Landstraße vor uns haha. Nächste Ernte waren dann wilde Kiwi Fruits! Waren wirklich schwer zu pflücken da die Bäume verwuchert sind. Nach einem gefüllten Korb ging es zu den bekannten Feijoas, eine grüne Frucht die einen ganz verrückten Geschmack hat und auch in neuseeländischen Getränken benutzt werden. Man musste unter die Bäume klettern und krabbelnd nach den kleinen Früchten suchen. Als das geschafft war sind wir zu den letzten Bäumen um die letzten Früchte zu pflücken. Nach 5 Stunden waren wir dann auch alle fertif und hatten ein gemeinsames Mittagessen mit Linsen in Kokosnuss-Soße, Salat mit Avocados, gebackenes Brot, Cous-Cous und Suppe. Alle haben sich vollgefressen. Nach einem Päuschen machte ich mich auf zu der nächsten Yoga Session. Wir waren nur 4 Leute, da alle so müde von der Arbeitswoche waren. Rose zeigte uns aber noch wie man einen Kopfstand macht und neue Figuren. Trotz der Anstrengung fühlten wir uns umso besser danach, nachdem ich den ganzen Tag Früchte picken musste. 
Blick wenn ich aufwache!
Blick wenn ich aufwache!
Labeling Jams
Labeling Jams
Unser Häuschen & Bettlager
Unser Häuschen & Bettlager
Blick von außen
Blick von außen
Unser Community Raum
Unser Community Raum
Küche!
Küche!
Library im Hintergrund
Library im Hintergrund
Reading
Reading