Whitford: Welcome Home

Am Samstagmorgen (30.5) ging mein Bus von Thames nach Auckland und es war eine Fahrt durch grüne Wiesen, Sonnenschein, blaue Wolken und begleitener Musik auf meinen Kopfhörern. Als wir näher nach Auckland reinfuhren wurden die Straßen größer die Spuren mehr, die Schlangen länger und Neuseeland verwandelte sich in eine Stadt. Voll bepackt machte ich mich auf zur i-Site - Mission war mein Bank Konto aufzulösen bevor ich nach Hause fahre. Sie gaben mir den Straßennamen für eine geöffnete Filliale. Auf dem Weg dorthin: Straßenmusiker, Einzelkünstler und ein freaky Duo, hinter mir aufeinmal verkleidete Ritter mit McDonalds Eis in der Hand und das Hafenwasser glitzerte einen an mit bunten Fähnchen und Plakaten, da ja am 1. Juni Queen's Birthday ist. 
Bankkonto abgeschlossen und Bushaltestelle nach Botony gefunden! Ich bin direkt weiter gefahren, weil ein kleiner Rundlauf in Auckland mit dem Gepäck kein Spaß gemacht hätte und ich hab's schon oft genug gesehen. Nach einer Stunde bin ich dann in Botony angekommen, ich konnte es gar nicht glauben! Hier war meine erste Station vor 8 Monaten, genau an dieser Haltestelle hat uns John (Sohn der Familie) abgeholt. Ich schaute die Buszeiten nach Whitford nach, natürlich kam samstags nach 14Uhr kein Bus mehr, also war die nächste Mission: hitch-hiken! Wuhu und ich dachte Thames war mein letzter Hitch-Hike haha. Machte mich auf den Weg auf einen guten Platz und nach kurzer Zeit hielt ein junger Kiwi aus Whitford an, der schon in Europa gereist ist und sich gut mit mir verstanden hat - war erleichtert einen schönen letzten Tramp-Ride zu haben! Er setzte mich an der Winebar ab und ich war aufeinmal so aufgeregt - ich konnte es nicht glauben wieder da zu sein. Ich rannte erstmal zur Küche und begrüßte Sophie, die neue Köchin die ich vorher schon kannte und danach zur Bar wo ich Sarah erwartete - aber Laura war da! Ihre Schwester leitet hauptsächlich die Winebar jetzt. Ich schaute mir alles an und aufeinmal stand Joss vor mir! Joss ist ein Franzose mit dem ich hier gearbeitet habe und ich wusste nicht, dass er auch nochmal hier ist bevor er nach Hause fliegt - wir haben uns so gefreut und es gab einen dicken Knuddler! Ich war so aufgedreht und lernte alle neuen Wwoofer kennen - wir sind im Moment mal wieder 10 Stück und viele Dinge haben sich verändert in der Organisation, Menü, Regeln, Küche, Teller, Deko, Essen - alles! Aber es war so interessant und ich hab erstmal alle ausgefragt wie es ist und ich hab natürlich erzählt wie alles vorher war. Wir fuhren irgendwann zum Haus, jetzt war ich noch aufgeregter - es war als würde ich nach Hause kommen nach 6 Monaten nicht in Whitford. Ich sah schon das Haus und war total gespannt! Die Flat war wie vorher, nur mehr Betten und mehr Regeln haha - gut so Mandy! Ich bekam ein Hochbett. 
Daniel (ein Deutscher) wollte noch einkaufen gehen und da ich nicht alleine rumsitzen wollte, kam ich mit und Hyden aus Hawaii auch! Durchgehend wurde gequatscht, alle sind hier total nett und witzig - gute Crew im Moment! Zurück wurde schon gekocht, ich half mit und wir aßen Taccos zusammen mit 10 Wwoofer an einem Tisch. Es wurde viel gelacht, rumgeblödelt über Deutsche und Franzosen und am Ende Kartenspiele gespielt bei denen noch mehr gelacht wurde. Ich war so happy! Ich hab schon lange nicht mehr so gut geschlafen haha. 

Sonntag (31.6) war mein erster und letzter Arbeitstag in der Winebar - ich hatte die Schicht von 11-19 Uhr. Ich war sehr gespannt, weil sich so viel verändert hatte und Laura meine Chefin jetzt war und nicht mehr Sarah. Wir frühstückten zusammen und bereiteten die Winebar vor. Es gibt ein neues System, dass einer der Kellner zwischen Küche und Service kommuniziert und uns die Tische zuweist, Kaffee macht und den Überblick über alle Vorräte hat! Viel besser organisiert als vorher, sonst gab's immer Chaos zwischen Küche, Kellner und Kasse. Und es gab noch ein Special an diesem Tag! Sonntags ist Competition Tag für alle Kellner! Die Aufgabe ist, so viele 'Organic Specials' zu verkaufen wie möglich oder auch Extra Brot, Beilagen und Cocktails - heißt wir mussten alle die Gäste von unserem Menü überzeugen. Ich nahm die Challenge direkt an und hatte einen Tisch mit 8 netten Kiwis! Ich war gut dabei mit den Specials und hatte Spaß beim Kellnern - als ich mir die Winebar so angeguckt habe, wünschte ich mir wieder 2 Monate hier zu bleiben haha. Wir waren eine super Crew, wir lachten den ganzen Tag beim Arbeiten, tolle Atmosphäre (auch mit Laura die wirklich easy-going ist) und alle waren happy - vorallem auch unsere Gäste. Ich liebe Whitford einfach! Gegen 16 Uhr fingen wir an aufzuräumen und es stellte sich heraus, dass ich den Wettbewerb gewonnn habe! Und was kriegt man? Eine Flasche Wein, das perfekte Abschiedsgeschenk und die perfekte Erinnerung für zu Hause - ich war so glücklich! Sonntags gibt es jetzt auch immer nach dem Putzen ein Community-Essen mit allen Left-Overs von der Küche und die letzten geöffneten Flaschen. Die Familie und alle Wwoofer waren da. Das sind immer die besten Abende (gutes Timing für mich). Wir aßen Dinner und ich musste natürlich einen Song spielen, Mandy zur Liebe! Alle haben sich gefreut und nach den letzten Dishes in der Küche, wurde wie gewohnt zusammen mit Mandy (Host-Mum) und allen Anderen getanzt und getrunken. Irgendwann ging's weiter in unserer Flat, wir spielten Karten und hatten einen langen Abend (was für mich gut ist um mich an die Zeitumstellung zu gewöhnen). Wie in alten Zeiten! 

Montag (1.6) war mein letzter richtiger Tag in Neuseeland - ahhh! 
Ich trocknete meine letzte Wäsche, packte meinen Rucksack und Handgepäck. Wir hatten strahlende Sonne in Whitford! Wir machten uns Salat und relaxten den Tag lang, weil alle frei hatten wuhu! Es wurde Karten gespielt, Pitch Perfect mit Mandy (Mum), Laura und Bee geschaut, gekocht, Yunus & Wölfe gespielt (ganz nette Kartenspiele!), wir aßen alle zusammen Dinner und schauten noch eine Serie zusammen. Meine letzte Nacht in Neuseeland. 

Am nächsten Morgen (2.6) wurde gefrühstückt, wir hatten eine neue Wwooferin aus Amerika und bekamen ganz viel neues Essen, gerade wenn ich gehe haha. Die Amerikanerin kannte aufeinmal Daniel (mein Buddy vom Hiken) aus Auckland und auch Asher wo ich in Wellington übernachtet habe! Verrückte Zufälle mal wieder - sowas werde ich vermissen, das schöne kleine Neuseeland. Ich wartete eigentlich nur noch darauf endlich loszufahren, die Anderen spieten Monopoly, wir machten ein Abschiedsfoto und dann kam Mandy um mich zum Flughafen zu bringen. Ich wurde immer trauriger, aber natürlich auch glücklich nach Hause zu fahren. Wir quatschten noch die letzten Minuten im Auto und als wir uns unarmten meinte Mandy 'du warst immer wie eine Tochter für mich und du weißt du hast immer einen Platz zum Schlafen bei uns!' - wir Beide hatten Tränen in den Augen. 
Nach meiner Gepäckabgabe, setzte ich mich noch draußen in die Sonne und schaute mir den blauen Himmel an - das letzte Mal. 
Ich stieg dann irgendwann in den Flieger. Erster Halt - Melbourne. Der Flug ging schon 4 Stunden, komischerweise. Beim Warten traf ich zwei Wilderlander wieder, die den gleichen Flug wie ich hatten haha. Saßen sogar in der Nähe! Der nächste Flug war 14 Stunden und bis nach Dubai. Draußen war es durchgängig dunkel, man konnte also halbwegs gut schlafen. Ich schaute Filme, hörte Musik, bekam immer wieder Essen, was überraschenderweise sehr sehr lecker war! Ich hatte ein veganes Menü und bekam Gemüselasagne, Cous-Cous und Curry, Gemüsepattys, gefüllte Nudeltaschen, frisches Obst, Dessert, getrocknete Früchte - alles was man braucht! 
Als wir in Dubai ankamen, stiegen wir aus dem Flugzeug aus und es war um 5.30 hell und 35 Grad! Ich bin halb umgefallen und wir konnten die große Sonne sehen beim Aussteigen. Hatte nur knapp 2 Stunden Aufenthalt in dem verrückten Flughafen, wo ich einen Zug nehmen musste um zum Gate zu kommen! Wir verrückt ist das denn? Es liefen Männer in Gewänden rum und ein paar vermummte Frauen sonst natürlich nur Touristen. Der letzte Halt: Frankfurt! Nur noch 6 Stunden fliegen und es war durchgängig hell, so dass man wacher wurde. Neben mir eine Familie mit Baby. Ich dachte schon es schreit den ganzen Flug lang, aber stattdessen hat es mich immer angelächelt und war faszinert! Am Ende hatte ich es sogar mal im Arm und spielte mit ihm, das war so knuffig! Die Familie war aus Dubai. 
Angekommen in Frankfurt, natürlich total müde, holte ich mein Gepäck ab und musste noch länger auf meine Gitarre warten. 
Ich musste eigentlich einen Zug nach Hause nehmen, doch als ich zum Ausgang kam, wer stand dort? Meine Mutter und Schwester mit einem riesen Plakat! Ich hab mich so gefreut und es gab ein großes Wiedersehen. Wir fuhren zusammen nach Hause, wo mein anderer Teil der Familie schon wartete! Mein Zimmer wurde dekoriert mit Bildern von Neuseeland, so dass ich beim Aufwachen sie direkt sehen kann. 
Ich musste erstmal ankommen - ich konnte noch nicht glauben, dass ich wieder zu Hause bin, es war so seltsam und gleichzeitig so schön! 
Winebar!
Winebar!
Jeremy und Constantin beim Kellnern
Jeremy und Constantin beim Kellnern
Das war sein Frühstück! Das liebste französiche Pärchen
Das war sein Frühstück! Das liebste französiche Pärchen
Das kommt mir doch bekannt vor!
Das kommt mir doch bekannt vor!
Auto muss gerettet werden - Daniel gibt sein Bestes
Auto muss gerettet werden - Daniel gibt sein Bestes
Kartenrunde!
Kartenrunde!
Man musste immer langsam durch die Zone gehen!
Man musste immer langsam durch die Zone gehen!
Unsere Crew!
Unsere Crew!
Und nochmal crazy!
Und nochmal crazy!
Meine Host-Mum
Meine Host-Mum
Wir Beide mögen keine Fotos haha
Wir Beide mögen keine Fotos haha
Unser Flugessen - schmeckt besser als es aussieht
Unser Flugessen - schmeckt besser als es aussieht
24 h dieser Blick
24 h dieser Blick
Angekommen!
Angekommen!
Mein Zimmer und die Überraschung!
Mein Zimmer und die Überraschung!
Ich hab mein Auto wieder!
Ich hab mein Auto wieder!